Platz für einen Rotthauser Widerstandskämpfer

Bezirksvertretung

In ihrer Sitzung vom November hat die Bezirksvertretung Süd beschlossen dem bisher namenlosen Platz zwischen der östlichen Karl-Meyer-Straße und dem alten Rotthauser Markt den Namen Ernst-Käsemann-Platz zu geben. Nach anfänglichen Schwierigkeiten einen würdigen Ort fur die Erinnerung an den ehemaligen Pfarrer der evangelischen Gemeinde, der sich gegen die Tyrannei der Nationalsozialisten gestellt hat, hier bei uns in Rotthausen zu finden, konnte so nun ein Kompromiss erzielt werden. Dabei war es der SPD Rotthausen wichtig, dass diese Erinnerung und Wertschätzung im eigenen Stadteil, unweit der Kirche als Wirkungsstätte Käsemanns stattfindet.

Über „Ernst Käsemann als Pastor der Bekennenden Kirche in Gelsenkirchen-Rotthausen“ schrieb Richard Walter: 

„Ich selbst habe von 1956 bis 1988 als Pfarrer in dieser Gemeinde gearbeitet und hier erfahren: Ernst Käsemanns klare biblische Verkündigung, seine Entschiedenheit im Presbyterium und bei der Gestapo, seine Hilfsbereitschaft auch verfolgten Sozialisten, Kommunisten und Gewerkschaftern gegenüber waren und sind hier lebendige Erinnerung.“

„Elisabeth (die 1947 in Gelsenkirchen geborene Tochter der Eheleute Margrit und Ernst Käsemann) wird 1977 in Argentinien, wo sie sich innerhalb der Sozialistischen Arbeiterbewegung für die Armen und Unterdrückten engagiert hatte, unter dem Regime Videla ermordet. Sie war in ihrer radikalen Entschiedenheit und Konsequenz dem Vater sehr ähnlich.“

Erinnerung will gepflegt werden, sonst verkümmert sie. Die Benennung eines Platzes reicht für sich allein nicht aus, sie auf Dauer lebendig zu halten. Aber sie kann dazu beitragen.

 

 

 
 

Kommentare

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Aktivbürger

Hätte es Bürgerbeteiligung gegeben, hätte ich für das Straßenschild vorgeschlagen: [b]"... Pastor der Bekennenden Kirche in Rotthausen. Als radikaler Bekenntnispfarrer erfolgreich um die Schaffung einer Gemeinschaft von Christen und Proletariern bemüht und wegen seines Einsatzes für Verfolgte und seiner Kritik am NS-Regime von der Gestapo bedroht, verfolgt und verhaftet."[/b] Ich meine weiter: Wie Heinrich König sollte Käsemann auf "seinem" Platz ein Denkmal bekommen. Die Bezirksvertretung will dazu eine zivilgesellschaftliche Diskussion. Führen wir sie!

Autor: Klaus Brandt, Datum: 17.03.2013, 10:50 Uhr


 

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